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Libanesischer Regierungschef weist "Bürgerkriegsdrohung" der Hisbollah zurück
Libanesischer Regierungschef weist "Bürgerkriegsdrohung" der Hisbollah zurück / Foto: - - Lebanese Presidency/AFP/Archiv

Libanesischer Regierungschef weist "Bürgerkriegsdrohung" der Hisbollah zurück

Der libanesische Regierungschef Nawaf Salam hat die Hisbollah scharf für deren Widerstand gegen Pläne zur Entwaffnung der Miliz kritisiert. Salam veröffentlichte im Onlinedienst X am Freitag Ausschnitte eines Interviews mit einer saudiarabischen Zeitung, in dem er Äußerungen von Hisbollah-Chef Naim Kassem als "implizierte Bürgerkriegsdrohung" bezeichnete. "Jede Drohung oder Einschüchterung mit Bezug auf einen solchen Krieg ist völlig inakzeptabel", erklärte Salam.

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Kassem hatte eine Entwaffnung seiner Miliz am Freitag erneut abgelehnt und dies mit anhaltenden israelischen Angriffen begründet. "Der Widerstand wird seine Waffen nicht aufgeben, während die Aggression weitergeht und die Besatzung fortbesteht", sagte Kassem in einer Fernsehansprache. Die libanesische Regierung werde "die Verantwortung für jegliche interne Explosion und Zerstörung des Libanon tragen".

Die Regierung in Beirut hatte in der vergangenen Woche die Armee des Landes damit beauftragt, bis zum Jahresende einen Plan für die Entwaffnung der pro-iranischen Miliz vorzulegen. Kassem warf der Regierung am Freitag vor, sie führe "einen israelisch-amerikanischen Befehl" aus. Sie dürfe "das Land nicht an einen unersättlichen israelischen oder an einen habgierigen amerikanischen Tyrannen aushändigen", forderte der Hisbollah-Chef.

Kassem hatte zuvor den iranischen Sicherheitschef Ali Laridschani getroffen. Die Hisbollah gehört neben den Huthis im Jemen und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen zu der vom Iran angeführten "Achse des Widerstands". Deren erklärtes Ziel ist die Vernichtung Israels.

Unmittelbar nach dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 hatte die Hisbollah mit verstärktem Raketenbeschuss auf Israel begonnen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Libanon und schließlich mit einer Bodenoffensive. Auf beiden Seiten der Grenze wurden tausende Menschen vertrieben.

Im November wurde eine Waffenruhe vereinbart. Die israelische Armee greift jedoch immer wieder Ziele im Libanon an, nach eigenen Angaben vor allem die Hisbollah. Israel macht deren Entwaffnung zur Bedingung für das Ende der Angriffe im Libanon. Sie wirft der Hisbollah vor, sich nach den jüngsten Rückschlägen wieder neu zu formieren.

B.Rodriguez--BT